| Verein Furka Bergstrecke - Sektion Stuttgart e. V. | ||||||||||||||||||
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Anreise Wie gewohnt erfolgte die Anreise zur Bauwoche im Regen, warum sollte es auch anders sein. Ich traf mich mit dem LZP (LebensZeitPräsidenten) in Einsiedeln (Schwyz). Die beste Ehefrau von allen hatte ich zuvor auf den Zug in Richtung Heimat nach Zürich gebracht. Es ist nicht schwer zu erraten, dass von 30 angezeigten Zügen nur einer Verspätung hatte - richtig die DB Verbindung nach Stuttgart. So gesehen war alles wie erwartet. In Einsiedeln feierte man das 40-jährige Bestehen des Gartenbahnvereins. Ähnlich wie an der Furka, ist es auch dort sehr hilfreich, wenn man nicht mehr alle Latten am Zaun hat oder warum kommt man auf die Idee Kartoffelbrei mit einem Lokomobil zu machen.
In Realp angekommen war der Womo-Stellplatz bereits von einigen Pkws besetzt. In Erwartung derer Abreise wurde ein alter Postbus ausgiebig bestaunt. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen, kein Wunder die Aarauer waren ja in der Nähe. Das Wetter sollte den Erwartungen an die Schweizer entsprechen. Das Hallo in der Kantine war groß. Es gab zwei Überraschungen, die Einweisung in unsere Arbeit erfolgt erst am Montag Morgen und die Küche wurde von zwei Freiwilligen jungen Damen aus Aarau geführt, was zu einigen sehr positiven Veränderungen führen sollte.
Spritzbeton
Wie in den letzten Jahren auch wurde von einer Fachfirma Gunit aufgetragen und wir Fronis waren die Handlanger. So der Plan. In diesem Jahr diente ein kleiner Elektrobagger als Spritzkanonenhalter. Der Bagger war offensichtlich geliehen und die Fachexpertise der Firma bestand darin, diesen fachmännisch mit Folie vor dem Rückprall zu schützen. Die eigentliche Gunitiermaschine produzierte am Montag aber neben dem Abprall auch noch zusätzlichen Staub, den wir Fronis wieder in den Einfülltrichter zurück schaufeln durften. Der Hinweis, dass hier wohl etwas nicht ganz in Ordnung sei, wurde fachmännisch gekontert, dass dies immer so wäre. Also durften wir pro Minute 1 Eimer zurückschaufeln. Eine sinnstiftende Tätigkeit, die aber am Nachmittag unterbrochen werden musste, weil wir die Eimer nicht mehr sahen. Warum auch immer, wurde die Maschine am Dienstag Morgen mit einigen Ersatzteilen umgebaut und produzierte ab diesem Zeitpunkt am ganzen Tag nur noch einen Eimer Staub. Seltsamer Weise wurde auch weniger Rückprall produziert, die Zeit für eine Siloleerung wurde auf anderthalb Stunden reduziert und so ganz nebenbei war die Sicht im Tunnel auch deutlich besser. Dass weniger Staub in der Luft war wurde jedoch nur von den Fronis wahrgenommen.
Schwellenstanzen So ganz war die Aufgabenstellung nicht nachvollziehbar, Die wahrscheinlichste Erklärung war, man wollte einige von uns einfach beschäftigen. Zur Gewinnung der kleinen Stahlquadrate hätte man auch von einem Vierkant 43*43 einfach 13 mm Scheiben absägen können. Nein man wollte es anders lösen. Unter BGA (BauGruppenApotheker) Aufsicht sollten die Teile aus den Schwellen heraus gestanzt werden. Der Bau einer entsprechenden Lehre wurde Daniel übertragen, der dann später auch das Kommando Auf/ab-Holz-Schuss übernahm.
Schotter planieren Wir waren wohl mit allem zu früh fertig und konnten uns daher dieser Aufgabe nicht entziehen. Auf wundersame Weise waren Teile des Gleis zur Wilerbrücke und die Gleise 1 und 2 im Bahnhof Realp mit einer Maschine gestopft worden. Stopfen dient eigentlich zur Fixierung der Gleislage, im Fall der DFB dient es zum entfernen des Grünbewuchses im Gleis. Die Stopfmaschine hinterlässt dabei kleine Krater, die es aus optischen Gründen galt zu beseitigen. Wir waren beschäftigt, machten also keine Dummheiten und bekamen auch noch das Lob von wartenden Fahrgästen ab.
Grünpflege Wenn sich etwas an der Furka ohne Anleitung vermehrt, dann ist es das Grünzeug. Wie in den Vorjahren durfte sich eine Gruppe um die Erlen und anderes Grünzeug kümmern. Zwischen der Passstraße und Muttbach wurde sehr erfolgreich das Grüngleis in ein Schottergleis verändert.
Stützmauer erhöhen Beim Totalumbau in den letzten Jahren wurde erkannt, dass der Ausbau der Felsgrundlage unter dem Schotter nicht so ganz optimal gewesen war. Man hat nun die Vorgehensweise geändert, und belässt die Steinlage an ihrer Stelle und hebt das Gleis um ca. 20 cm an. Dies hat allerdings zur Folge, dass einige Stützmauern oder Schotterbegrenzungen erhöht werden müssen. Arbeiten die auch unter Fahrbetrieb möglich sind, wenn dabei das Lichtraumprofil freigehalten wird.
Gemeinsames Essen Der jährliche Höhepunkt der Bauwoche ist das gemeinsame Essen. Wir trafen uns wieder in Tiefenbach. Diesmal waren wir jedoch nicht allein in der Gaststube, der Raum war schon gut gefüllt als wir eintrafen. Unsere Baugruppenleiter hatten aber vorbestellt und so bekam jeder einen Platz und auch etwas zu essen. Das übliche Furkalatein wurde ausgiebig gesponnen und auch die weltpolitische Großwetterlage wurde an einem Abend geklärt. Wenn es also in Berlin oder sonstwo an Expertise mangelt kann ich ohne viel Vorlauf sofort weiterhelfen.
Fazit Die Furka ist immer für Überraschungen gut. In diesem Jahr durch die beiden Damen in der Küche. Unser LZP hatte zwar beim Burger den Spieß quer im Hals stecken, aber sonst ließen die beiden nichts zu wünschen übrig. Dass die Aarauer fürs Wetter zuständig sind und die Großkantönler möglichst wenig Unheil anstiften, hat sich nun im 6. Jahr bewährt.
Es bleibt die Vorfreude auf 2026.
Dank an Walter, Wolfgang Rainer und Daniel Euer Dilettant Text: Peter Krauß | ||||||||||||||||||
| 10. Oktober 2025 |
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